Audiowalk - „Migrationsstadt Eisenhüttenstadt“

Audiowalk - „Migrationsstadt Eisenhüttenstadt“

Mit welchen Worten lässt sich Eisenhüttenstadt beschreiben? Wie prägt die Migration von Menschen
– und Tieren – den Ort?


Schülerinnen des Seminarkurses „Wissenschaftspropädeutik“ sind diesen und weiteren Fragen nachgegangen. In langer Vorarbeit entstand im Unterricht ein Audiowalk in Zusammenarbeit mit den Projektleiterinnen Franziska Langner und Franziska Krüger vom Verein „grenzgänge e.V.“, der Medienkünstlerin Judica Albrecht sowie Jonas Albani. Für dieses Vorhaben wurden zahlreiche Interviews geführt und Informationen gesammelt, alles rund ums Thema Migration in Eisenhüttenstadt.

Am 19.08.2021 stellten die Schülerinnen ihr Ergebnis, den Audiowalk „Was`n Chaos in der
Planstadt“, vor. Die Vorstellung fand im Club Marchwitza statt, dessen Räumlichkeiten uns für eine
kleine Spende zu Verfügung gestellt wurden. Der Erlös, der eingenommen wurde, ging zur einen
Hälfte an den Club und zur anderen Hälfte an die Abi-Kasse.

Es waren alle Schülerinnen der 13. Klasse, deren Eltern, Großeltern und Lehrkräfte sowie unsere Schulleiterin Frau Tupy eingeladen.

Die Terrasse des „Marchwitza“ lud zum Zuhören und Verweilen ein. Eine Bühne war aufgebaut. Davor befanden sich mehrere Matten mit Kissen und Decken. Auf dieser Fläche konnten es sich die Zuhörerinnen mit dem gebotenen Abstand gemütlich machen und entspannt dem Audio lauschen.
Das ging aber auch auf den bereitgestellten Stühlen mit Kissen an Gartentischen.

Bei der Vorstellung handelt es sich um den ca. 20-minütigen Audiowalk und weitere Stationen in den
Räumen des „Marchwitza“, die die Besucher animierten, sich mit der Stadt auseinander zu setzen.
Zum einen wurden sie angeregt zu überlegen, wie sie Eisenhüttenstadt sehen und was sich ändern
sollte. Zum anderen wurden noch weitere Fragen gestellt, welche auch der Audiowalk beinhaltete:
Was sind deine Lieblingsorte in der Stadt und was hält dich hier?

Zu Beginn des Audiowalks gab es eine kurze Ansprache von der Seminarkursleiterin A. Hoffmann, den
Projektleiterinnen und der Schülerin des Kurses Tabea T., in denen vor allem den beiden jungen
Frauen vom „grenzgänge e.V.“ und den Fördermittelgebern, dem Landesinstitut für Schule und
Medien Berlin-Brandenburg und der Amadeu Antonio Stiftung gedankt wurde.

Als der 20-minütige Audiowalk begann, konnten die Besucher in eine völlig andere Welt eintauchen.
Sie hörten Geschichten über das damalige und das heutige Eisenhüttenstadt. Persönliche Eindrücke
von der Stadt wurden genannt und das eigene Empfinden. Dazu gehörten berührende und
spannende Geschehnisse, wie z.B. Erzählungen über Flucht und Vertreibung, das Ankommen in
Eisenhüttenstadt im Jahr 2015, das Nachempfinden der Migration von Wölfen oder
Alltagsgeschichten, die akustisch kontrastiert wurden. Jede Tonspur wurde hier von den
Schülerinnen des Kurses selbst eingesprochen. So hat das Vorlesen der Speisekarte eines Döner-Imbisses vor dem Hintergrund einer Fluchtgeschichte zunächst für Irritation gesorgt, regte aber gerade deshalb im Anschluss zum Gespräch über die unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten in der Stadt an.

Die Zuhörerinnen hatten auf diese Art die Möglichkeit, neue Ansichten kennen zu lernen und sich
eventuell selbst mit den Erzählungen zu identifizieren. Die Gäste haben aufmerksam zugehört und
wurden so zum Nachdenken angeregt. Danach gab es eine kurze Feedbackrunde, in der die
Meinungen zu dem Projekt weitestgehend positiv ausfielen. Die meisten Besucher*innen waren sehr offen und teilten so ihre Geschichten und die ihrer Familienmitglieder mit den Projektschüler*innen.
Dadurch bekam man einen noch größeren Einblick in das Thema und es wurde eine angenehme
Gesprächsatmosphäre geschaffen.

Nach dem Audiowalk wurde der Kuchenbasar eröffnet. Es gab eine Auswahl von selbst gebackenen
Kuchen, welche geschmacklich sehr gut ankamen und eine Stärkung für die Gäste waren. Die
Einnahmen von dem Kuchen gingen ebenfalls an die Abi-Kasse der 13. Jahrgangsstufe.

Gegen 16 Uhr endete die Veranstaltung. Es war ein gelungener Nachmittag für alle Beteiligten. Die
Gäste konnten gespannt und entspannt dem Audiowalk folgen und sich anschließend frei bewegen,
an Stationen kleine Aufgaben lösen oder sich einfach nur miteinander unterhalten. Die mitwirkenden
Schüler*innen waren sehr stolz auf ihr Arbeitsergebnis. Die Aufregung vor der Präsentation wich der
Freude darüber, dass sich die harte Arbeit gelohnt hatte.

Am Ende des Tages ging man mit neuen Eindrücken, die Eisenhüttenstadt aus anderen Blickwinkeln
zeigten, nach Hause und die Stufe 13 hatte nach der langen Zeit der Beschränkung Gelegenheit zu
einem gemeinsamen Stufenerlebnis.

Johanna Weber, 13b

Und hier kann man sich den Audiowalk anhören:

AUDIYOU – Beitrag – Migrationsstadt Eisenhüttenstadt.